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Was ist Low-Code/No-Code-Entwicklung?

Starte mit einer kleinen internen App in Microsoft Power Apps oder baue einen einfachen Workflow mit Zapier/Make, um manuelle Schritte zu automatisieren.

Kurzantwort

Low-Code/No-Code bezeichnet visuelle Entwicklungsplattformen, mit denen Anwendungen, Workflows und Integrationen weitgehend per Drag-and-drop, Konfiguration und vorgefertigten Bausteinen statt klassischem Programmieren erstellt werden. Dadurch können sowohl Fachabteilungen als auch Entwickler schneller Prototypen und produktive Lösungen liefern, Prozesse automatisieren und Kosten senken.

Low-Code/No-Code-Entwicklung: Apps und Automationen ohne (viel) Code

Low-Code/No-Code (LCNC) revolutioniert die Softwareentwicklung, indem Apps, Workflows und Integrationen visuell modelliert und mit Bausteinen zusammengeklickt werden. Das beschleunigt die Lieferung geschäftskritischer Lösungen, entlastet IT-Teams und ermöglicht Citizen Developer in Fachbereichen, selbst digitale Produkte zu erstellen – mit Governance und Sicherheit als Leitplanken.

Was ist Low-Code vs. No-Code?

  • Low-Code: Visuelle Entwicklung plus optionale Code-Erweiterungen (z. B. JavaScript, Python, Expressions) für komplexe Logik.
  • No-Code: Reine Konfiguration und Drag-and-drop ohne Programmierung, ideal für standardisierte Workflows und einfache Apps.

Gemeinsam ist beiden: visuelle Oberflächen, wiederverwendbare Komponenten, integrierte Datenmodelle, Konnektoren zu Drittsystemen und One-Click-Deployment.

Kernelemente von Low-Code/No-Code-Plattformen

  • Visuelle UI-Builder für Formulare, Dashboards und Portale
  • Workflow-Engines für Geschäftsprozesse und Automatisierung
  • Datenmodelle, Tabellen und einfache Relationen
  • Konnektoren zu SaaS, Datenbanken und APIs
  • Sicherheit, Rollen, Freigaben und Audit-Logs
  • CI/CD-ähnliche Funktionen, Environments (Dev/Test/Prod) und Versionierung

Wichtige Plattformtypen und Beispiele

  • App-Builder für Business-Apps: Microsoft Power Apps, OutSystems, Mendix, Bubble, Retool
  • Workflow- und Automations-Tools: Power Automate, Zapier, Make, n8n
  • Web- und Portal-Builder: Webflow, Glide
  • Daten- und App-Plattformen: Airtable, Notion (mit Automationen)

Vorteile der Low-Code/No-Code-Entwicklung

  • Time-to-Market: Schneller von der Idee zum MVP und zur produktiven App
  • Kosteneffizienz: Weniger Custom-Code, geringere Initialkosten, schnellere Iterationen
  • Qualität und Standardisierung: Wiederverwendbare Komponenten, bewährte Patterns
  • Skalierbarkeit der Entwicklung: Fachbereiche bauen mit, IT setzt Leitplanken
  • Integration: Viele vorgefertigte Konnektoren und API-Anbindungen
  • Collaboration: Enge Zusammenarbeit von Business und IT

Typische Anwendungsfälle

  • Formular- und Genehmigungs-Workflows (Urlaub, Onboarding, Beschaffung)
  • Interne CRUD-Tools für Operations, Support, Finance und HR
  • Prozessautomatisierung und Datensynchronisation zwischen SaaS-Systemen
  • Dashboards, leichte BI-Apps und Self-Service Portale
  • Kunden- und Partnerportale, einfache mobile Apps
  • Prototyping und MVPs zur schnellen Validierung

Architektur und Bereitstellung

  • Cloud-native Bereitstellung mit Multi-Tenant-Architektur
  • Optionen für On-Premises oder Private Cloud bei Enterprise-Plattformen
  • API-first: Erweiterbar über Webhooks, REST, GraphQL
  • Einbindung in bestehende DevOps-Toolchains über Git-Integration, Pipelines und Policies

Sicherheit, Governance und Compliance

  • Identitäts- und Rechtemanagement (RBAC, Least Privilege, MFA)
  • Data Loss Prevention, Sensitivity Labels, Mandantentrennung
  • Versionskontrolle, Änderungsworkflows und Freigabeprozesse
  • Audit-Logging, Monitoring und Alerting
  • Datenresidenz, Verschlüsselung ruhender und übertragener Daten
  • Einhaltung von GDPR, ISO 27001, SOC 2 je nach Plattform

Herausforderungen und Grenzen

  • Vendor Lock-in: Proprietäre Bausteine erschweren Plattformwechsel
  • Funktionsgrenzen: Sehr komplexe Domänenlogik kann Custom-Code erfordern
  • Performance und Skalierung: Abhängig von Plattformlimits und Plänen
  • Kostenkontrolle: Event- oder Flow-basierte Abrechnung kann schnell steigen
  • Schatten-IT-Risiken: Ohne Governance entstehen unkontrollierte Lösungen
  • Testbarkeit und Versionsmanagement: Reifegrad variiert je nach Anbieter

Best Practices für erfolgreiche LCNC-Einführung

  • Center of Excellence (CoE) aufbauen: Standards, Komponentenbibliotheken, Schulungen
  • Guardrails definieren: Namenskonventionen, Datenmodelle, Sicherheitsrichtlinien
  • Governance etablieren: Environment-Strategie, Freigaben, Rollen und Review-Prozesse
  • Architekturleitlinien: Wann LCNC, wann klassische Entwicklung, klare Kriterien
  • Reuse fördern: Vorlagen, konforme Konnektoren, wiederverwendbare Flows
  • Monitoring und FinOps: Nutzung, Fehler, Kosten und Lizenzen im Blick behalten

Wann LCNC, wann klassisch entwickeln?

  • Gut geeignet: Standardprozesse, schnelle Prototypen, interne Tools, Formular-Workflows
  • Eher klassisch: Hochperformante Kernsysteme, komplexe Algorithmen, Spezialprotokolle
  • Hybrid: Low-Code-Frontend plus Microservices oder Functions für Speziallogik

Zukunft von Low-Code/No-Code

  • KI-Assistenten und Code-Generatoren beschleunigen Modellierung und Tests
  • Composable Enterprise: Bausteine, die sich nahtlos zu Ende-zu-Ende-Prozessen fügen
  • Bessere DevOps-Integration, Policy-as-Code und Observability
  • Open-Source-Lösungen gewinnen an Reife (z. B. n8n, Appsmith, Budibase)

Empfehlungen zur Einführung

  • Kleine Unternehmen: Start mit SaaS-Formularen und einfachen Automationen, zügige Quick-Wins
  • Entwicklerteams: Retool oder Power Apps für interne Tools, Workflows mit n8n oder Power Automate
  • Großunternehmen: CoE, Governance, Data- und API-Strategie, Schulungsprogramme, gestufte Rollouts

Fazit

Low-Code/No-Code macht Softwareentwicklung inklusiver, schneller und wirtschaftlicher. Mit klaren Leitplanken, Security-by-Design und guter Architektur entfalten Unternehmen Tempo und Innovationskraft, ohne Kontrolle und Compliance zu verlieren. Der Schlüssel liegt in der richtigen Mischung aus visueller Entwicklung und gezieltem Custom-Code, wo er echten Mehrwert stiftet.

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