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Wer entwickelte den ersten USB-Stick und wo wurde er produziert?

Verwende USB-Sticks mit Hardwareverschlüsselung, um sensible Daten unterwegs abzusichern.

Kurzantwort

Der erste USB-Stick wurde von dem israelischen Unternehmen M-Systems unter Leitung von Dov Moran entwickelt und zunächst in Zusammenarbeit mit IBM in den USA vermarktet. Die Produktion des Speichersticks erfolgte erstmals im Jahr 2000 und ist seither ein Meilenstein der mobilen Datenspeicherung.

Der erste USB-Stick: Erfinder, Entstehungsgeschichte und technische Evolution

Die Erfindung des USB-Sticks stellt einen entscheidenden Meilenstein in der Geschichte der Datenspeicherung dar. Heute sind USB-Sticks aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken – ob für Backup-Zwecke, zum Datentransfer oder zur portablen Softwareausführung. Doch wer hat den ersten USB-Stick eigentlich entwickelt? Und wo fand die Produktion statt? In diesem Artikel beleuchten wir die historische Entwicklung, die beteiligten Unternehmen, sowie die technologischen Hintergründe des portablen Speicherwunders.

Was ist ein USB-Stick?

Ein USB-Stick (Universal Serial Bus Stick) ist ein kleines, tragbares Flash-Speichergerät, das über einen USB-Anschluss mit einem Computer oder anderen kompatiblen Geräten verbunden wird. Im Gegensatz zu älteren Speicherlösungen wie Disketten oder CDs bietet er:

  • Höhere Kapazität
  • Schnelleren Datentransfer
  • Robustheit und Mobilität
  • Wiederverwendbarkeit

Wer erfand den USB-Stick?

Die Entwicklung des USB-Sticks wird oft mehreren Unternehmen zugeschrieben, doch als eigentlicher Erfinder gilt Dov Moran, Gründer des israelischen Unternehmens M-Systems.

M-Systems: Der Vorreiter aus Israel

M-Systems, gegründet 1989 in Israel, spezialisierte sich auf Flash-Speicherlösungen. Gegen Ende der 1990er Jahre erkannte das Unternehmen die Notwendigkeit einer kompakten, wiederbeschreibbaren Speicherlösung, die einfacher als Disketten zu nutzen war.

Dov Moran und sein Team entwickelten daraufhin das Konzept eines solid-state (halbleiterbasierten) Speichergeräts, das ohne zusätzliche Software oder Treiber über USB betrieben werden konnte.

Die entscheidende Innovation: Die komplette Integration von Speicher, Controller und USB-Schnittstelle in einem tragbaren Gehäuse.

IBM: Kommerzialisierungspartner in den USA

Obwohl M-Systems das Design entwickelt hatte, benötigten sie einen starken Partner zur Markteinführung. Im Jahr 2000 arbeitete M-Systems mit IBM zusammen, um den USB-Stick unter dem Namen "DiskOnKey" weltweit zu vermarkten.

IBM brachte die Speichersticks mit 8 MB Kapazität auf den Markt – viele Male größer als die damals üblichen Disketten (1,44 MB). Die Geräte wurden zuerst in den USA produziert und verkauft.

Andere Unternehmen mit ähnlichen Entwicklungen

Eine Reihe von Unternehmen beanspruchten ebenfalls die Erfindung des USB-Sticks – darunter:

  • Trek Technology (Singapur): Brachte den 'ThumbDrive' parallel zum DiskOnKey auf den Markt und sicherte sich 2000 ein Patent in den USA.
  • Netac Technology (China): Beantragte 1999 ein Patent für ein portables Flash-Massenspeichergerät und versuchte später, andere Anbieter zu verklagen.

Rechtliche Auseinandersetzungen

Die ungeklärte Patentlage führte in den darauffolgenden Jahren zu verschiedenen Rechtsstreitigkeiten um Patente und geistiges Eigentum. Dennoch gilt heute M-Systems mit Dov Moran allgemein als technischer Erfinder des USB-Sticks.

Warum war der USB-Stick revolutionär?

Bis zur Einführung von USB-Sticks dominierten vor allem Disketten und CD-ROMs als mobile Datenträger:

  • Disketten: geringe Kapazität, empfindliche Mechanik
  • CDs: einmal beschreibbar (nur CD-RWs wiederbeschreibbar), sperrig

Die Vorteile des USB-Sticks waren enorm:

  • Plug-and-Play: Keine externe Stromversorgung oder Treiberinstallation notwendig.
  • Kompakte Bauform: Kaum größer als ein Schlüssel.
  • Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen Einwirkungen.
  • Schnelle Datenübertragung: Anfangs USB 1.1, bald USB 2.0 mit 480 Mbps.

Herstellungsort des ersten USB-Sticks

Der erste kommerzielle USB-Stick, der DiskOnKey, wurde unter Lizenz von IBM in den USA produziert. Dabei arbeiteten IBM und M-Systems eng zusammen.

Andere Hersteller wie Trek Technology produzierten ihre Varianten in Asien, insbesondere in Singapur und Südkorea. Die Produktion verlagerte sich im Laufe der Jahre zunehmend nach China – bis heute der weltweit größte Produktionsstandort für Flash-Speicherprodukte.

Technologischer Aufbau eines USB-Sticks

Ein USB-Stick besteht aus folgenden Hauptkomponenten:

  • USB-Stecker: Standard oder Typ-C
  • Flash-Speicherchip (NAND)
  • Controller-Chip: Steuert Zugriff und Datenfluss
  • Quarz-Oszillator: Taktgeber für Datenübertragung
  • Schutzgehäuse: Kunststoff, Aluminium oder Metall

Je nach Bauform kann ein USB-Stick zusätzliche Features enthalten:

  • Schreibschutzschalter
  • Verschlüsselungsmodule
  • Fingerprint-Sensoren

Evolution der Kapazität und Geschwindigkeit

| Jahr | USB-Standard | Max. Geschwindigkeit | Übliche Speichergrößen | |------|--------------|-----------------------|--------------------------| | 2000 | USB 1.1 | 12 Mbps | 8 MB – 64 MB | | 2004 | USB 2.0 | 480 Mbps | bis 4 GB | | 2010 | USB 3.0 | 5 Gbps | bis 64 GB | | 2013 | USB 3.1 | 10 Gbps | bis 256 GB | | 2017 | USB 3.2 | 20 Gbps | 512 GB – 1 TB | | 2020 | USB 4.0 | 40 Gbps | 1 TB und mehr |

Heute sind USB-Sticks mit mehreren Terabyte Speicher und Hochgeschwindigkeitsstandards am Markt erhältlich und ersetzen in vielen Bereichen die externe Festplatte.

Sicherheit und Verschlüsselung

Mit wachsender Speichergröße stieg auch das Risiko von Datenverlust oder Missbrauch. Moderne USB-Sticks bieten daher:

  • Hardware-Verschlüsselung
  • PIN-Pad-Eingabe
  • Selbstzerstörungsmechanismen bei Manipulationsversuchen
  • Zertifizierungen z.B. FIPS 140-2 (für Behörden)

Heutige Einsatzgebiete

  • Datentransfer zwischen Geräten
  • Bootfähige Installationsmedien (z. B. Windows/Linux)
  • Live-Systeme wie Tails oder Ubuntu
  • Offline-Datensicherung
  • Digitale Werbung und Promotion
  • Industrielle Anwendungen im IoT-Umfeld

Fazit

Der USB-Stick ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine kleine technische Idee die Welt verändern kann. Seine Erfindung durch M-Systems unter Dov Moran in Israel ebnete den Weg für die portablen Datenträger, wie wir sie heute kennen.

Mit der Herstellung in den USA (IBM) und der weiteren Verbreitung über Hersteller aus Asien wurde der USB-Stick zu einem globalen Standard. Die Technologie hat sich seitdem rasant weiterentwickelt – der Urtyp mit 8 MB mag heute obsolet sein, doch die Ausrichtung auf Mobilität, Einfachheit und Zuverlässigkeit bleibt.

USB-Sticks bilden heute die Grundlage für viele weitere Entwicklungen wie SSDs, Flash-Karten und sogar Cloud-Speicherlösungen, die denselben Prinzipien der schnellen, unkomplizierten Datenverfügbarkeit folgen.

Empfehlungen für Nutzer

  • Wichtige Daten verschlüsseln
  • Regelmäßige Backups machen
  • Nur Originalprodukte von vertrauenswürdigen Herstellern nutzen
  • Nicht an unsicheren Computern (z. B. öffentlich) nutzen

Die Erfindung des USB-Sticks bleibt einer der großen Wendepunkte der modernen Technikgeschichte – kompakt, oft unterschätzt, aber unschätzbar wertvoll.

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