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Wie sicher ist KeePass?

Nutze ein starkes Master-Passwort und sichere deine KeePass-Datenbank zusätzlich per Keyfile oder YubiKey.

Kurzantwort

KeePass gilt als sehr sichere Open-Source-Passwortverwaltung, wenn es korrekt konfiguriert und genutzt wird. Die Software verschlüsselt Passwörter mit robusten Algorithmen wie AES-256 oder ChaCha20 und bietet Funktionen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung und Keyfiles zur zusätzlichen Absicherung. Die größte Sicherheit erhält man jedoch durch regelmäßige Updates, sichere Speicherung der Passwort-Datenbank und starke Master-Passwörter.

KeePass Sicherheit: Wie sicher ist der Open-Source Passwortmanager?

KeePass gehört zu den bekanntesten und am weitesten verbreiteten Open-Source Passwortmanagern. Für viele Nutzer steht bei der Wahl eines Passwort-Tresors die Sicherheit an erster Stelle. In diesem Beitrag analysieren wir ausführlich, wie sicher KeePass wirklich ist, welche Sicherheitsfunktionen es bietet, welche Risiken bestehen und wie Nutzer sich optimal absichern können.

Was ist KeePass?

KeePass ist ein lokal installierter Passwort-Manager, der alle Zugangsdaten in einer verschlüsselten Datenbank-Datei speichert. Der Zugriff erfolgt über ein Master-Passwort. Alternativ oder zusätzlich kann ein Keyfile verwendet werden. KeePass ist plattformunabhängig, erweiterbar durch Plugins und wird regelmäßig durch die Community aktualisiert.

Welche Verschlüsselung nutzt KeePass?

KeePass verwendet moderne und hochsichere Verschlüsselungsalgorithmen, darunter:

  • AES (Advanced Encryption Standard) mit 256 Bit
  • ChaCha20 (seit Version 2.x verfügbar)
  • Datenintegrität wird durch HMAC-SHA-256 gewährleistet

Diese Algorithmen gelten als absolut sicher – sofern ein starkes Master-Passwort gewählt wird.

Sicherheitsfeatures im Überblick

1. Master-Passwort

Ein sicheres Master-Passwort steht im Zentrum der KeePass-Sicherheit. Alle Daten innerhalb der Datenbank-Datei sind verschlüsselt – wer das Master-Passwort nicht kennt, erhält keinen Zugriff auf gespeicherte Inhalte.

2. Keyfile-Unterstützung

Für zusätzliche Sicherheit kann man statt nur des Master-Passworts auch ein Keyfile verwenden – eine Datei mit zufälligem Inhalt, die als zweiter Authentifizierungsfaktor dient.

3. Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)

Zwei-Faktor-Authentifizierung wird bei KeePass nicht nativ unterstützt, kann aber über Plugins und Kombination mit externen Mitteln wie YubiKey erreicht werden.

4. Entschlüsselung nur im RAM

Die Datenbank wird ausschließlich im Arbeitsspeicher entschlüsselt. Damit befinden sich niemals unverschlüsselte Daten dauerhaft auf der Festplatte.

5. Automatisches Timeout und Sperre

KeePass kann nach Inaktivität selbstständig gesperrt oder beendet werden, um Zugriffe durch unbefugte Personen zu verhindern.

6. Schutz vor Keyloggern

Plugins wie KeePassRPC oder KeeOtp ermöglichen Browser-Integration mit begrenzter Angriffsfläche. Außerdem bietet KeePass Funktionen zum automatischen Ausfüllen, was das Risiko durch Keylogger reduziert.

Wie sicher ist die lokale Speicherung?

Ein Vorteil von KeePass im Vergleich zu cloudbasierten Passwortmanagern ist die rein lokale Speicherung:

  • Daten liegen nicht auf Drittservern
  • Volle Kontrolle über Speicherort und Backupstrategie

Jedoch liegt die Verantwortung beim Nutzer selbst, für Datensicherungen, Updates und Schutz vor physischen Zugriffen zu sorgen.

Risiken und Angriffspunkte

Trotz hoher Sicherheit gibt es einige Risiken:

1. Schwaches Master-Passwort

Unabhängig von der verwendeten Verschlüsselung ist ein schwaches Master-Passwort das größte Sicherheitsrisiko. Brute-Force-Angriffe werden mit Rechenleistung und Zeit immer realistischer.

2. Kompromittiertes Betriebssystem

Wenn das Betriebssystem selbst kompromittiert ist (z.B. durch Malware oder Keylogger), kann auch KeePass nicht vor Angriffen schützen, da das Master-Passwort beim Tippen abgefangen werden kann.

3. Unsichere Plugins

KeePass erlaubt eine Vielzahl an Erweiterungen über Plugins. Dabei gibt es keine zentrale Kontrolle wie in App Stores. Ein unsicheres oder manipuliertes Plugin kann zur Hintertür werden.

4. Falsche Synchronisationsmethoden

Viele Nutzer speichern ihre KeePass-Datenbank in der Cloud (z.B. via Google Drive oder Dropbox). Hier besteht das Risiko, dass Dritte Zugriff auf die Datei erhalten, wenn keine zusätzliche Verschlüsselung oder sichere Authentifizierung eingerichtet ist.

Tipps zur sicheren Nutzung von KeePass

1. Starkes Master-Passwort verwenden

Verwende ein langes, komplexes Passwort mit Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Alternativ: Passphrase mit mindestens 5–6 Wörtern.

2. Keyfile oder 2FA nutzen

Zusätzliche Sicherheit durch ein Keyfile oder ein Plugin zur Zwei-Faktor-Authentifizierung.

3. KeePass und Plugins aktuell halten

Nur offiziell empfohlene Plugins einsetzen und regelmäßig nach Updates suchen.

4. Betriebssystem schützen

Antivirus, Firewall und regelmäßige Security Updates schützen die Umgebung, in der KeePass läuft.

5. Offline-Backup der .kdbx-Datei

Ein verschlüsseltes externes Backup schützt vor Datenverlust ohne Sicherheitseinbußen.

6. Datenbank mit zusätzlichen Benutzerdaten absichern

KeePass erlaubt es, Zugriff auf die Datenbank auch mit Windows-Benutzerkonten zu koppeln.

KeePass vs. andere Passwortmanager

| Merkmal | KeePass | Cloudbasierte Lösungen (z. B. LastPass, 1Password) | |--------------------------|----------------------------------------|---------------------------------------------------| | Open Source | ✅ Ja | ❌ Nein | | Speicherung | Lokal | Cloud | | 2FA | Optional via Plugin | Integriert | | Plattform-Integration | Teilweise (Plugins) | Meist nativ über Apps | | Kontrolle über Daten | ✅ Komplette Kontrolle | ❌ Eingeschränkt | | Einrichtungsaufwand | Höher (DIY-basiert) | Niedriger |

Welche KeePass-Version ist am sichersten?

Es gibt mehrere KeePass-Versionen und -Forks:

  • KeePass 2.x (für Windows): Hauptversion mit Plugin-Support und .NET Framework
  • KeePassXC: Cross-Plattform, modern, in C++ geschrieben, aktiv gepflegt
  • KeeWeb: Webbasierter Fork, weniger Funktionen, aber gute Integration

Für maximale Sicherheit und Funktionalität empfehlen Experten KeePass 2.x oder KeePassXC.

Fazit

KeePass ist sehr sicher, jedoch stark abhängig vom korrekten Einsatz durch den Nutzer. Dank starker Verschlüsselung, lokaler Datenhaltung und der Open-Source-Natur bietet KeePass volle Kontrolle und Transparenz – ideal für technisch versierte Anwender.

Allerdings sind Sicherheitsfunktionen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung oder automatische Cloud-Synchronisierung nicht nativ integriert und erfordern technisches Verständnis.

Wer sich mit der Technik auskennt, erhält mit KeePass einen der sichersten Passwortmanager auf dem Markt – vorausgesetzt, es wird ein starkes Passwort gesetzt, das System ist sicher und alle Komponenten sind aktuell.

Sicherheit zusammengefasst:

  • ✅ AES-256 / ChaCha20 Verschlüsselung
  • ✅ Keyfiles und 2FA-Unterstützung
  • ✅ Keine Cloud-Abhängigkeit
  • ❗ Benutzer ist selbst verantwortlich für Updates und Schutzmaßnahmen

Tipp: Nutze Tools wie KeePassXC mit Hardware-Token Integration (z. B. YubiKey) für maximale Sicherheit in kritischen Infrastrukturen oder im beruflichen Kontext.

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